Giftnachweis im Landkreis Neustadt/Aisch–Bad Windsheim
LBV stellt Strafanzeige gegen Fälle von Naturschutzkriminalität
Im Frühjahr diesen Jahres hatten Spaziergänger innerhalb weniger Wochen vier tote Greifvögel im Raum Schauerheim, Landkreis Neustadt/Aisch–Bad Windsheim, gefunden und dem LBV gemeldet. Nun steht fest: Verdächtige Funde in der näheren Umgebung waren tatsächlich mit Gift belastet.
Leider konnte keiner dieser Vögel toxikologisch untersucht werden, da wir zu spät Meldung von den Tieren erhielten und die Körper schon verbrannt wurden. Im Juni verendete eine Katze in Schauerheim qualvoll und ein verdächtig aussehendes, geöffnetes Ei wurde auf einem Feldweg entdeckt.
Wir hatten daraufhin beide Funde auf eigene Initiative zur toxikologischen Untersuchung an ein Speziallabor der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in München geschickt. Nun traf die Bestätigung ein: Beide Proben waren mit Carbofuran, einem starken Kontaktgift, belastet.
Rotmilan, Mäusebussard und Fuchs vermutlich vergiftet
Im Umfeld des Ortes Schauernheim im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim wurden seit Ende März diesen Jahres mehrfach Funde toter Tiere gemeldet: am 23.03. wurden ein Mäusebussard, ein Rotmilan und ein Fuchs, am 09.04. ein Mäusebussard und am 11.05. ein weiterer Rotmilan gefunden.
Die Polizei Neustadt/Aisch hatte die Ermittlungen aufgenommen, aber konnte noch keinen Erfolg erzielen. Aktuell haben wir entgegen des Befundes eines Tierarztes die Leber einer verendeten Katze sowie ein am 18.06. gefundenes, geöffnetes Ei wegen deutlicher Verdachtsmomente untersuchen lassen.
Da die aktuellen Funde mit denen vom Frühjahr diesen Jahres in unmittelbaren räumlichen Zusammenhang zu bringen sind, gehen wir auch von einem inhaltlichen Zusammenhang aus.
Deswegen haben wir rückwirkend Strafanzeige über die Untere Naturschutzbehörde am Landratsamt Neustadt/Aisch-Bad Windsheim gegen Unbekannt wegen einer artenschutzrelevanten Straftat gestellt.
Vorsicht bei verdächtigen toten Tieren oder möglichen Ködern
Wir bitten die Bevölkerung im Raum Schauerheim aufmerksam zu sein und bei verdächtigen Funden von toten Tieren oder möglichen Ködern, wie auffällig gefärbten Fleischresten oder Hühnereiern, unverzüglich die Polizei unter der Rufnummer 110 und den LBV zu informieren.
Weitere Informationen:
Mehr Infos zum Thema „Naturschutzkriminalität“ und eine Checkliste zum richtigen Verhalten bei einem Totfund mit Verdacht auf illegale Tötung finden Sie auf dieser Seite. Hier können auch Fälle oder Verdachtsfälle von Naturschutzkriminalität gemeldet werden.